Und wenn wir die Infektion mit COVID-19 dann hoffentlich schnell und nur mit milden Symptomen überstanden haben, stellt sich die Frage nach dem optimalen Wiedereinstieg in sportliche Aktivitäten.
Und um es an dieser Stelle schon einmal vorwegzunehmen: geht es entspannt an! Niemandem nutzt ein zu früher und zu intensiver Wiedereinstieg ins Training, wenn dadurch ernsthafte gesundheitliche Probleme hervorgerufen werden.
Schnelle Erschöpfung bei oder lang anhaltende Erschöpfung nach Belastungen, Kurzatmigkeit und Herzrhythmusstörungen sind nur einige Symptome, von denen Sporttreibende nach einer Corona-Erkrankung berichten. Untersuchungen zeigen dann krankhafte Veränderungen an Lunge oder Herz.
Covid-19-Erkrankte gelten als genesen, wenn die Symptome abgeklungen und die Tests negativ sind. Die Problematik dieser Infektion besteht aber darin, dass es mit ihr einhergehend zu Entzündungen der Blutgefäß-Innenwände (Endotheliitis) kommt. Der Heilungsprozess dieser Gefäßentzündungen dauert nun aber länger als die eigentliche Viruserkrankung.
„ ... erst 14 Tage nach Ende der Corona-Erkrankung können Genesene mit einem leichten Verlauf davon ausgehen, dass auch die Endotheliitis ausgeheilt ist. Traten dagegen Symptome auf, dauert der Heilungsprozess meist länger – vor allem bei Patientinnen und Patienten, deren Endothel schon durch Bluthochdruck, Diabetes, Herzschwäche oder die koronare Herzkrankheit vorgeschädigt ist“, sagt Professor Martin Halle, Ärztlicher Direktor der Präventiven Sportmedizin und Sportkardiologie an der Technischen Universität München.
Aus diesem Grund gehen wir im TRAININGSDECK sehr behutsam mit dem Thema „Training nach COVID-19“ um, machen die Pause abhängig vom Verlauf und der Schwere der Erkrankung sowie vom aktuellen Befinden, gehen dabei aber immer von einer Zeitspanne von zwei bis vier Wochen aus.
In den ersten Wochen des Wiedereinstiegs bewegen wir uns bei Belastungen von ungefähr 70% des Pre-COVID-Niveaus, sowohl in Ausdauer als auch Kraft. Dabei behalten wir die Sauerstoffsättigung, Herz- und Atemfrequenz im Blick.
Grundsätzlich empfehlen wir eine regelmäßige Messung der Herzratenvariabilität, im besten Fall täglich als Morgenmessung oder zumindest vor Belastungen. Dadurch erkennen wir, inwieweit der Körper Stressoren ausgesetzt ist und inwieweit er trainier- und belastbar ist.
Bei Auftreten von Schwindel, ungewöhnlicher Schwäche oder Druck auf der Brust empfehlen wir im TRAININGSDECK eine sportmedizinische Untersuchung bei einem Kardiologen oder Internisten.
Manchmal sorgt das für Verwunderung bei unseren Kunden:
„Das finde ich irritierend: Du bist ein Trainer, der seinen Klienten vom trainieren abhält.“
„Naja, könnte daran liegen, dass ich nicht nur Dein Trainer, sondern vielmehr Gesundheitsberater bin. Und als dieser ziehe ich für Dich jetzt mal die Handbremse.“
Kontaktieren Sie uns gern, wenn auch Sie nach einer COVID-19-Erkrankung wieder fit werden wollen!